Ein Leser aus Thüringen hat uns in einem Kommentar einige Gedichte geschickt, die ich an dieser Stelle gerne veröffentlichen möchte – herzlichen Dank dafür!
SOMMER IN DER STADT
Ist das Klima oder Wetter?
So fragen schwitzende Städter.
Die Stadt ist uns lieb und teuer,
doch zu heiß wird’s im Gemäuer,
wenn Sonne scheint ohn‘ Unterlass
und weit und breit kein kühles Nass.
Der Beton wirkt hier als Therme,
heizt sich auf und speichert Wärme.
Die Betonwüste braucht Oasen,
Wasserstellen und dazu Rasen,
Bäume, die uns Schatten spenden.
Die Bodenversiegelung beenden!
Das Klima hat sich gewandelt,
höchste Zeit, dass die Stadt handelt.
Für Gesundheit und Wohlergeh’n,
lasset steh’n Bäume und Alleen.
An allen Straßen soll es blüh’n,
unsere Städte brauchen Grün.
Wetter ist himmlische Wahrheit.
Der Wetterbericht bringt Klarheit
mit der Isobarenkarte,
Heiligtum der Wettersparte.
Ob im Osten oder Westen,
das Wetter ist nicht vom Besten.
Azorenhoch und Islandtief,
der Wettergott treibt’s intensiv.
Die Omega-Wetterlage
macht Sommertage zur Plage.
Von Meck-Pomm bis nach Baden
wird die Sonne uns kräftig braten.
Allzweckwaffe ist H²O,
denkt stets daran: Wasser to go!
Das kühle Nass ist Lebensquell,
ein Elixier und Tonikum;
für Blut und Kreislauf essenziell,
gehen wir sparsam damit um.
WALD IN NOT, MUTTER ERDE BEDROHT
Tornados, Hitze, Wassernot;
Feuer wüten in Wald und Flur.
Das Wetter gerät aus dem Lot,
Klimawandel zieht seine Spur.
Borkenkäfer in der Kiefer,
auch zur Fichte zieht Geziefer.
Statt sattes Grün und Waldeslust,
kranke Bäume und Förster’s Frust.
Profitgier lässt Wälder schwinden,
fördert weltweit Umweltsünden.
Die grüne Lunge des Planeten
in Gefahr, da hilft kein Beten.
Jeder Bau, der zum Opfer fällt,
macht etwas ärmer uns’re Welt
Wenn’s mit dem Wald zu Ende geht,
stirbt letztlich der ganze Planet.
Den Niedergang abzuwenden,
liegt in unser aller Händen.
DER MENSCH IM ANTHROPOZÄN
Der Mensch macht sich die Erde Untertan,
getrieben vom ewigen Wachstumswahn.
Autos werden größer, Straßen breiter,
die Wälder dagegen schrumpfen weiter.
Es ist höchste Zeit für uns, zu handeln,
endlich uns’ren Lebensstil zu wandeln.
Was nützt uns Wohlstand und alles Geld,
wenn am Ende kollabiert die Welt?
Man produziert und produziert,
plündert Ressourcen ungeniert.
Gewinnmaximierung ist Pflicht,
die intakte Natur zählt nicht
Börsenkurse steh’n im Fokus,
Umweltschutz in den Lokus.
Plastikflut und Wegwerftrend,
man konsumiert permanent.
Nur unser ständiges Kaufen
hält das System am Laufen.
Unser westlicher Lebensstil
taugt nicht als Menschheitsziel.
Die Jagd nach ewigem Wachstum
bringt letztlich den Planeten um.
Das oberste Gebot der Zeit
muss heißen Nachhaltigkeit.
Statt nur nach Profit zu streben,
im Einklang mit der Natur leben.
Zu viele Buchen und Eichen
mussten schon der Kohle weichen
Retten wir den herrlichen Wald,
bewahren die Artenvielfalt.
Kämpfen wir für Mutter Erde,
dass sie nicht zur Wüste werde.
Der Mensch, dieses kluge Wesen
kann im Gesicht der Erde lesen.
Er sieht die drohende Gefahr,
spürt die Erwärmung Jahr für Jahr.
Homo sapiens muss aufwachen,
seine Hausaufgaben machen.
Wir alle stehen in der Pflicht,
maßvoll leben ist kein Verzicht.
Teilen und Second Hand der Trend,
Repair vor Neukauf konsequent.
Bei allem etwas Enthaltsamkeit,
nehmen wir uns die Freiheit.
Die Umwelt schützen, Raubbau beenden,
das Anthropozän zum Guten wenden.
Ökonomie und Ökologie im Verein,
der blaue Planet wird uns dankbar sein.
Für die Zukunft des Planeten,
weg mit Panzern und Raketen.
Lasst die weißen Tauben fliegen,
Aggression und Hass besiegen.
Die Leute legen ab den Neid,
die Religionen ihren Streit.
Fromme und Heiden sind vereint,
uns’re Sonne für alle scheint.
Keiner ist des Anderen Knecht,
für alle gilt das Menschenrecht.
Jeder kann glauben, was er will,
Frieden und Freiheit unser Ziel.
Rainer Kirmse , Altenburg
Herzliche Grüße aus Thüringen