Jahresrückblick 2023

Wieder einmal ist ein Jahr vergangen und so ist es an der Zeit die letzten 12 Monate Revue passieren.

Was haben wir geschafft und wo sind wir, trotz gutem Willen, aufgrund von Bürokratie und schlechter oder mangelnder Kommunikation nicht voran gekommen?

Es war ein Jahr mit neuen Wetterextremen – Hitze, Dürre, Überschwemmungen, Waldbrände und ein zunehmendes Sterben alter Bäume haben Europa, und auch Emmendingen, dieses Jahr in aller Deutlichkeit gezeigt, dass die Klimakrise immer drastischere Folgen hat.

2023 wird wohl als neuer Spitzenreiter als das heißeste Jahr ins Rennen gehen.

Auch wenn es in Emmendingen dieses Jahr gefühlt viel geregnet hat, hilft uns dies nur bedingt, solange keine ausreichenden Speichermöglichkeiten für das kostbare Nass zur Verfügung stehen und wir es weiterhin zulassen, dass massiv unverbaute kostbare Flächen versiegelt werden.

Januar – März

Eine kleine Gruppe von uns begann das Jahr, Regen und Kälte trotzend, mit einem Aufenthalt in Lützerath um dort gegen das Vorgehen von RWE zu demonstrieren noch mehr Kohle aus dem Boden zu holen und Lützerath dem Erdboden gleich zu machen.

Lützerath wurde so zu einem Symbol für eine völlig verfehlte Klimapolitik – die man leider nicht nur im Großen sondern auch vor der eigenen Haustür immer wieder präsentiert bekommt.

Mit großer Freude konnten wir im Februar endlich den vom Fair Ways gesponsorten Lastenanhänger abholen und bemühen uns nun noch darum, das passenden Lastenrad gefördert zu bekommen um diese Kombination dann endlich auch den Emmendinger*innen zur Verfügung stellen zu können. So wie es aktuell aussieht wird die Umsetzung immer realisierbarer!

Zudem haben wir auch in diesem Jahr mit dem evangelischen Kirchenbezirk Emmendingen 300 Bäume gepflanzt und somit einen kleinen Beitrag zum Klimaschutz vor der Haustür geleistet.Besonders erfreut hat uns an diesem Tag der Fund einen schwarzblauen Ölkäfers, der auf der roten Liste geführt wird und 2020 das Insekt des Jahres war.

Gemeinsam mit den Kirchen und der Stadt Emmendingen haben wir auch dieses Jahr an der Earth Hour teilgenommen. Wir nahmen diesen Abend auch zum Anlass um uns ganz klar gegen eine Wiederaufnahme der Eisbahn zu positionieren, aber auch um einmal mehr deutlich zu machen, dass Energiesparen uns alle angeht – auch im Kleinen.

Auch beim globalen Klimastreik waren wir mit vielen anderen Menschen wieder auf der Straße.

April – Juni

Im April haben wir die erste Pflanzentauschbörse für Emmendingen angeregt und organisiert und diese zusammen mit dem BUND, NABU, Gesellschaft der Staudenfreunde, dem Umsonstladen Kollmarsreute und der Stadt Emmendingen veranstaltet. Die Rückmeldungen die wir bekommen haben waren so positiv, dass wir dies im neuen Jahr gerne wiederholen würden.

Außerdem haben wir, mit Mitarbeitern des Betriebshofes Emmendingen und der Referentin für Bürgerbeteiligung Frau Böttcher, ca. 50 Flatterulmen entlang des Brettenbachs gepflanzt. Flatterulmen eignen sich hervorragend als gewässerbegleitender Bewuchs und kommen auch mit Überflutungen sehr gut zurecht. Zudem dienen diese Bäume diversen Schmetterlingsraupen als Futterquelle, unter anderem dem dem Großen Fuchs oder dem C-Falter.

Im Mai durften wir unser Projekt „Klimaweg für Kinder in Emmendingen“ in einer Pitchveranstaltung vorstellen, welche die Bürgerstiftung Emmendingen organisiert hat. Im Vorfeld hatten wir eine knapp fünf minütige Präsentation ausgearbeitet, in der wir sowohl Fakten als auch Visionen kurz erläuterten. Wir gewannen ein ordentliches Preisgeld, mit dem wir dieses Projekt im nächsten Jahr gerne umsetzen wollen.

In Kooperation mit dem Umsonstladen Kollmarsreute und dem Stadtteil- und Familienzentrum Bürkle-Bleiche haben wir den ersten Verschenk-Tag mitorganisiert. Dieser war ein voller Erfolg und wird im neuen Jahr an verschiedenen Standorten wieder statt finden.

Einige von uns waren auch bei der zweiten Veranstaltung im Rahmen des Projektes “Rheinverbindlich” – einem grenzüberschreitenden Projekt mit dem französischen Nachbarlandkreis PETR Sélestat Alsace, auf der gegenüberliegenden Rheinseite dabei.

Bereits im Juni 22 wurden der Landkreis Emmendingen und der PETR Sélestat Alsace Centrale als Common Ground Gebiet ausgewählt und möchten in den nächsten Jahren die Zusammenarbeit zu den Themen Erneuerbare Energien, sanfte Mobilität und grenzüberschreitender Klima- und Umweltschutz gemeinsam angehen.

Juli – September

Bäume brauchen Menschen – Menschen brauchen Bäume. Unter diesem Motto haben wir in Kooperation mit dem Nabu, BUND, VCD, der GdS (Gesellschaft der Staudenfreunde, Regionalgruppe Südbaden) und der Stadt Emmendingen zu einem ersten Stadtspaziergang zu unseren Stadtbäumen eingeladen. Gemeinsam haben wir überlegt und diskutiert, wie man diese bestmöglich schützen und erhalten kann. Begleitet wurde dieser von Frau Schnick (Gartenbauingenieurin) und Herrn Nietzel (Leiter des zentralen Betriebshof).

Der zweite große Klimastreik des Jahres stand an und natürlich waren auch wir wieder dabei.

Oktober – Dezember

Im Dezember haben wir zusammen mit dem Forstrevierleiter Stephan Schweiger, den Naturfreunden Emmendingen und dem Verein Eichbergturm e.V. 300 Bäume gepflanzt. Trotz Kälte und etwas Schnee fanden so Linden, Eichen und Esskastanien einen Raum zum Wachsen und wir hoffen sehr, dass viele von den noch kleinen Bäumchen, in den nächsten Jahren ordentlich wachsen.

Zum Schluss

In vielen verschiedenen Arbeitsgruppen waren wir zudem in zahlreichen regelmäßigen Treffen aktiv und überlegten gemeinsam, wie wir unseren Anteil für den notwendigen Klimaschutz und die uns alle betreffende Klimaanpassung leisten können. Unsere Hefte sind voll mit Ideen und Vorschlägen, nur leider sind uns an vielen Stellen die Hände gebunden, da wir oftmals auf die Kooperation mit der Stadt angewiesen sind. Dies erwies sich im vergangenen Jahr leider oftmals als nicht ganz einfach.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Themen Klimaschutz und Klimaanpassung bei vielen Menschen mittlerweile als sehr lästig empfunden werden und man, ob all der Krisen die es sonst noch gibt, kaum noch Menschen findet, die aktiv werden wollen.

Dabei kann Klimaschutz wirklich auch Spaß machen – das merken wir immer wieder auf Veranstaltungen oder wenn wir Bäume pflanzen gehen. Auch die Treffen in den Arbeitsgruppen sind viel mehr als nur „Arbeit“ – es sind Orte an denen man sich sich austauscht, miteinander lacht und kreativ ist – Rückhalt findet in einer Zeit der Unsicherheit.

Es wäre schön, wenn sich im neuen Jahr wieder mehr Menschen für dieses wichtige Thema interessieren würde und Lust hätten aktiv zu werden. Die Möglichkeiten dazu sind genauso vielfältig wie es unsere Initiative ist.

Wir leben in einer sich rasend schnell verändernden Welt. Wir stehen vor immer neuen Herausforderungen und mitunter kann man wirklich das Gefühl bekommen, dass alles Handeln sinnlos ist, weil Krise auf Krise folgt und alles was wir tun viel zu langsam und schleppend geschieht.

Aber dem ist nicht so – wir alle haben es ein Stück weit mit in der Hand unsere Zukunft zu gestalten und mit zu bestimmen wie wir leben wollen.

Und ALLE die den Mut noch nicht verloren haben, die trotz aller Katastrophen und Krisen zuversichtlich und hoffnungsfroh bleiben, die Lust haben im neuen Jahr etwas verändern zu wollen und denen unser Planet am Herzen liegt sind aufs das Herzlichste eingeladen zu einem unserer Treffen zu kommen und uns unverbindlich und ohne Zwang einmal kennen zu lernen.

Jede*r Einzelne von uns kann etwas bewirken und verändern, nur macht es zusammen viel mehr Freude!

Lassen wir uns nicht demotivieren und runter ziehen von all dem Schrecken und den Krisen, sondern miteinander Kraft und Stärke finden die Welt zum Positiven zu verändern und uns Klimaleugnern, Rassismus, Antisemitismus und Demokratiegegnern mutig und entschlossen entgegen zu stellen!

Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay

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3 Gedanken zu „Jahresrückblick 2023

  1. Thomas Antworten

    Sehr schön geschrieben, da mach ich doch gerne mit 😉
    und bringe noch ein Afrikanisches Sprichwort mit rein, das hier denke ich auch sehr passend ist:
    „Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Gesicht dieser Welt verändern.“

    Deshalb bitte weitermachen !!

  2. Friedrich Fahrländer Antworten

    Hallo Kristina,
    ich schließe mich Beatrix an. Vielen Dank für deine Zusammenfassung, die uns allen vergegenwärtigt, dass doch einiges getan wurde. Ich möchte noch Volkers Engagement im Klimabeirat und die Arbeit des kleinen Unterstützerkreises erwähnen.

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