Was bringt uns das neue Jahr?

Mittlerweile ist es schon wieder Mitte Januar, die Feiertage sind vorbei und alles geht wieder seinen gewohnten Lauf.

Als ich gestern durch den Schnee gewandert bin, von dem es leider viel zu wenig gibt, vorbei an sterbenden Fichten, von Stürmen gebeutelten Lichtungen und vielen Schildern mit guten Ideen und Maßnahmen zum Schutz vom Auerhuhn, habe ich mir immer wieder die Frage gestellt was uns dieses Jahr wohl bringen wird.

Wie heiß wird es werden, wird es genug regnen, welche Katastrophen werden geschehen und wie werden die Menschen in meinem näheren Umfeld darauf reagieren?

Passend zu diesen Gedanken habe ich heute morgen einen Artikel in der SZ gelesen in dem es so schön heißt:

„Unser Verhalten der Klimakrise gegenüber ähnelt der Situation, nachts wach zu werden mit voller Blase. Du weißt genau, was zu tun ist. Du weißt auch, es wird von allein nicht besser. Im Gegenteil. Aber schlau, wie wir sind, glauben wir lieber, wenn wir die Augen ganz fest zumachen, dann löse sich das Problem irgendwie von allein. Tut es nicht.

Vielleicht wird 2024 deshalb das Jahr, in dem wir hinschauen, auch wenn es wehtut. In dem wir nicht mehr glauben, dass Pfeifen im Wald reicht. Oder Pfeifen zu wählen. Es wird nicht mehr wie früher. Auch wenn das die von vorgestern behaupten und damit gerade gefährlich viele Stimmen fangen. Wieso in manchen Bundesländern ein Drittel eine Klimaleugner-Partei für wählbar hält, erklärt die Psychotherapeutin Katharina van Bronswijk so: “Die Angst vor den negativen Seiten der Transformation und die Trauer um das, was nicht mehr ist, wie es war, erzeugen ein starkes Ohnmachtserleben. Diese Ohnmacht wird mit Wut überkompensiert – um sich wieder als handlungsmächtig zu empfinden.” (Zitat aus der SZ vom 29.12.2023 Wie geht es uns denn heute?)

Augen zu machen hilft eben leider nicht, die Tatsachen zu leugnen auch nicht und das Ganze ausitzen wird auch nicht funktionieren. Ein schöner Ausspruch den ich in dem Zusammenhang einmal gehört habe war, das wir zum Verzweifeln kein Zeit mehr haben. Wohl aber haben wir jetzt noch die Zeit und die Möglichkeiten etwas zu tun, auch wenn das Zeitfenster dafür immer kleiner wird. Noch können wir uns aus eigenem Antrieb dafür entscheiden den notwendigen Wandel mit zu gestalten, uns aktiv in Entscheidungen und Veränderungen einbringen und uns darauf einlassen Teil davon zu werden.

Dieses sich bewusst darauf einlassen zeigt einem dann auch, viel häufiger als man es glauben mag, dass bewusst auf etwas zu verzichten kein Verzicht sondern ein Gewinn sein kann, dass eine bewusste Entscheidung gegen alte Strukturen und hin zu etwas anderem durchaus gut tun und den eigenen Blickwinkel völlig verändern können. Bewusst durch den Schnee zu stapfen und sich klar zu machen, wie glücklich wir uns schätzen können dass es diesen noch gibt und wie viel ärmer auch der Schwarzwald wäre, wenn er nicht mehr in sein traumhaftes Winterkleid gehüllt sein wird, macht die Entscheidung für die Bahn und gegen das Auto wieder einmal ganz leicht 🙂

Vielleicht werden sich in diesem Jahr werden doch noch viele Menschen dafür entscheiden, dass es durchaus sinnvoll und erstrebenswert sein kann, etwas zum Schutz unseres Planeten und somit maßgeblich zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen zu tun. Vielleicht (hoffentlich!) werden viele Menschen nicht mehr auf leere Phrasen und populistisches Gerede hereinfallen und nicht darauf setzen, dass es die Technik schon lösen wird. Vielleicht wird es wieder mehr Menschen geben, die Lust haben aktiv Veränderungen mit herbei zu führen und aus dem eigenen Trott ausbrechen.

Lohnen tut es sich auf alle Fälle!

Bild von Ilo auf Pixabay

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2 Gedanken zu „Was bringt uns das neue Jahr?

  1. Liselotte Beha Antworten

    Hallo zusammen,
    warum spricht keiner von dem vielen Mist, den es in den Supermärkten zu kaufen gibt. Man könnte meinen, alles fällt vom Himmel und wird nicht von Nord nach Süd, von Ost nach West durch die Republik gekarrt, als würde hier keine Energie verbraucht. Lastwagen fahren ja mit Luft, nicht mit Kraftstoff…….
    Lasst uns mal mit klugen Schülern Bestandsaufnahme machen, was man alles im Supermarkt nicht braucht. Allem voran Energiedrinks, die ernährungsmässig wertlose Zuckerpampe sind, auch noch in wertvoller Aluverpackung stecken und von der Jugendlichen massenweise gekauft werden.
    Das Verhältnis Verpackung zu Inhalt und Transport ist gigantischer Unfug bei einem Großteil der Produkte.
    Kein Mensch braucht Reisbrei im Einmal-Glas von Sylt (Reisbrei kann man selbst kochen) oder Latte im Plastikbecher mit Aludeckel von Breisgau Milch. Warum kostet Milch aus dem tiefsten Bayern um einiges mehr als von Breisgau Milch in Freiburg? Wahrscheinlich, weil die LKW mit bayrischem Kuh-Methangas fahren.
    Ich weiß, das klingt boshaft, aber mir fällt es schwer, ruhig zu bleiben, wenn man meint, mit einem Klimarat in jedem Ort, der sich im Kleinklein verliert, wäre das der große Wurf.
    Alles Gute und freundliche Grüße,
    Liselotte Beha aus Denzlingen

    • Kristina Daumer Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Frau Beha, vielen herzlichen Dank für Ihren Kommentar!Ich kann Ihre Wut und den Ärger sehr gut nachvollziehen! Auch mich regt ein Gang durch vollgestopfte Supermärkte jedesmal auf. Wozu brauchen wir hunderte Sorten Nudeln, Marmeladen, Kaffee, Tees – von all dem was in der Süßwarenabteilung ausliegt und mehr als unnötigen Getränken samt Verpackung ganz zu schweigen. Aber wie bekommt man Menschen dazu ihr Konsumverhalten zu hinterfragen und im besten Fall zu ändern? Wie erreicht man all die Menschen, die all diese Produkte Tag für Tag konsumieren?
      Wenn Sie Interesse/Zeit/Lust haben, könnten Sie sehr gerne einen Gastbeitrag zu diesem Thema für unseren Blog schreiben, oder aber auch sehr gerne einmal zu einem unserer monatlichen Treffen kommen – die Ernährungsgruppe sucht dringend Verstärkung und gute Ideen und Anregungen sind immer willkommen. Sollten Sie Interesse haben gerne bei Klimafit melden! Herzliche Grüße, Kristina Daumer

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